So, mit kleiner Verspätung möchte ich euch nun das richtige Interview mit "Diskretes Deutschland" zu lesen geben. Leider wurde in der Version in der Zeitschrift vieles aus "Platzgründen" verkürzt oder auch umformuliert. Was mit meinen eigentlichen Antworten dann oft nicht mehr viel gemein hatte... lest einfach selbst! Viel Spaß!
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Seit wann besitzen Sie das Studio als Domina? (Bezeichnen Sie sich eigentlich selbst so?)
Ich selbst habe kein eigenes Studio. Ja, ich selbst bezeichne mich als klassische Domina.
Welche eigene Leidenschaft hat Sie zu diesem außergewöhnlichen Beruf geführt?
Ich war noch recht jung, als ich das erste Mal mit der SM-Szene in Berührung kam und mich dadurch auch ein Stück weit selbst gefunden habe. Ich habe mich viel damit beschäftigt (in der Theorie, wie auch der Praxis) und festgestellt, dass das Spiel mit Dominanz und Demut eine unglaubliche Faszination auf mich ausübt und das bis heute…
Irgendwann reifte dann die Idee: Warum nicht das Hobby zum Beruf machen?! Schließlich ist das ein Traum von vielen kreativen Köpfen. Ich denke meine Kreativität, die Erschaffung von neuen Fantasiewelten und diese immer wieder neu zu entdecken, ist wohl die Leidenschaft, die mich dabei am meisten angetrieben hat.
Welche Praktiken kann man bei Ihnen immer wieder gern anfragen?
Da gibt es so einige.
Um nur ein paar meiner Lieblingspraktiken zu nennen:
Brustwarzenbehandlung, Fixierungen / Bondage , Kratzspiele (mit echten Fingernägeln geht das hervorragend!), Tease and Denial, klassische Erziehungsspiele
Den Besten Überblick über meine Vorlieben verschafft man sich über meine Homepage:
www.destiny-van-dawn.com
Was zählt in Ihrem Studio als Tabu?
Zu meinen persönlichen Tabus zählen:
KV, Vomit, Nadeln & Cutting, Ringkämpfe, Adult-Babyspiele, fundierter Klinikbereich, Intimkontakt mit der Herrin (GV, OV, o.ä.), verbotene Praktiken und Substanzen, bleibende Schäden, Tötungsspiele
Wenn ich bemerke, dass mein Gast unter Drogen- oder Alkoholeinfluss steht, wird die Session abgebrochen oder gar nicht erst begonnen.
Gibt es bestimmte Voraussetzungen, die man als Sklave erfüllen muss, um Ihre Dienste in Anspruch zu nehmen?
In erster Linie sind meine Gäste Menschen. Und als solche behandle ich sie auch, das wiederum erwarte ich auch von ihnen. Erst wenn das Gespräch auf Augenhöhe stimmt, kann man über das Machtgefälle in der gemeinsamen Session reden.
Auch wenn folgendes selbstverständlich sein sollte, erwähne ich es doch gern vorab:
Ich lege bei meinen Gästen großen Wert auf ein gepflegtes Äußeres, Benehmen und eine kultivierte Konversation. Ebenso sollte eine gewisse Sympathie vorhanden sein.
Welches Verhalten schätzen Sie besonders, wie wird man zu Ihrem Lieblingssklaven?
Das kann ich so pauschal gar nicht sagen…
Über die Jahre sind ein paar Stammgäste „zusammen gekommen“, die ich sehr ins Herz geschlossen habe. Natürlich mag ich es, wenn ich von ihnen Blumen oder andere Aufmerksamkeiten bekomme. Aber es sind nicht die Geschenke... Es ist jede Begegnung aufs Neue, wenn ich fühle, dass man sich ehrlich freut MICH zu sehen, nicht nur „die Herrin“. Das Feedback, was ich bekomme: Das Strahlen auf den Gesichtern und die ehrlichen Worte, die mich innerlich immer wieder ein kleines Stückchen wachsen lassen. Und auch die Gespräche nach der Session, über Gott und die Welt, bei denen ich die Zeit auch mal vergesse…
Und welches Verhalten wird gar nicht toleriert? (Mussten Sie schon einmal einen Kunden des Studios verwaisen?)
Ja, das ist leider schon mehr als einmal vorgekommen... Eben bei denjenigen, die nicht wissen, wie sie sich zu benehmen haben: Einige denken, sie können mit Geld ALLES kaufen, andere sind der Meinung, wie auf einem türkischen Basar um den Preis feilschen zu müssen und die nächsten wundern sich, dass sie keinen Termin mehr bekommen, da sie den letzten ohne Absage einfach nicht wahr genommen haben. Und da gibt es noch so manch andere Geschichten mit denen ich niemanden langweilen möchte.
Was zeichnet Ihre Persönlichkeit im Vergleich zu anderen professionellen Dominas aus?
Ich sehe jeden meiner Gäste als ein Individuum, dem ich menschlich und auf Augenhöhe begegne. Nehme mir vorab viel Zeit, um herauszufinden, was seine Vorstellungen sind und was er gern erleben möchte, um so Fantasie und Realität möglichst nah zueinander zu bringen und das Erlebte möglichst nachhaltig bleibt. Dennoch verstelle ich mich nicht. Ich bleibe auch in der Session ich selbst und werde nicht zur Schauspielerin.
Wer mich kennt, weiß das auch.
Auf Ihrer Webpage geben Sie an, dass vor der ersten Session ein Vorabgespräch mit Ihnen Bedingung ist. Warum ist legen Sie hierauf so viel Wert?
Ganz ehrlich?! Stellen Sie sich doch einfach mal vor, Sie kommen zu einem wildfremden Menschen, den Sie, wenn überhaupt, nur von Fotos und ein paar Textzeilen kennen. Sie wissen nichts über diesen Menschen und geben ihm nun, ohne vorher ein Wort mit ihm gesprochen zu haben, Erlaubnis eine Stunde lang die intimsten Dinge mit Ihnen zu tun. Würden Sie das wirklich tun? Wenn ja, sind Sie Das entweder verrückt oder einfach nur total dämlich!
Entschuldigen Sie meine Ehrlichkeit.
Ein Vorgespräch ist einfach notwendig. Ich bin ja keine Hellseherin! Ich brauche doch einen Ansatz: Was hat ihn dazu bewegt nun hier zu sitzen? Welche Erfahrungen und Fantasien hat er? Ich muss eine Vertrauensbasis schaffen, damit er sich dem, was er erleben wird auch öffnen kann. Wenn die Kommunikation von vornherein nicht stimmt, kann auch die Session nicht gut werden.
Auf Ihrer Internetseite ist auch vom Schicksal die Rede. In welcher Verbindung sehen Sie Schicksal und BDSM? Gehört beides für Sie unverzichtbar zusammen? (Sehen Sie sich z.B. selbst als eine Art Schicksalsbringerin?)
Das ist eine sehr interessante Frage.
Fakt ist: Ich persönlich glaube nicht an Zufälle. Jedes Tun und Handeln und alle Wege, die man mit anderen Menschen kreuzt sind von Bedeutung. Und im Rückblick auf das eigene Leben gesehen, hat alles seinen Sinn. Auch wenn ich noch nicht so alt bin, habe ich doch auch schon einiges erlebt. Und ohne all diese Erfahrungen, wäre ich auch nicht, der Mensch, der ich heute bin.
Aber ja, ab und an bin ich sicher eine Schicksalsbringerin.
Wie sieht es bei Ihnen mit den benannten Rollenspielen aus? Welche Verkleidung sehen Sie am Sub bzw. an der Sub gern? Worin kann man Sie des Oefteren bewundern?
„Verkleidungen“ ist wohl nicht ganz das passende Wort dafür… Meine persönlichen Favoriten bei meinen Outfits sind High Heels, Strümpfe/Nylons und Korsetts. Eines meiner Lieblingsmaterialien ist Latex, da es sich wirklich wie eine zweite Haut anschmiegt und somit alle körperlichen Vorzüge besonders unterstreicht.
Ich sehe auch meinen Spielpartner gern komplett in Latex gehüllt.
Falls Frauen zu Ihnen kommen, womit überraschen Sie diese gern? Unterscheiden sich die ausgeübten Praktiken für Frauen im Studio deutlich von denen für Männer? Worin z.B.?
Ja, ich habe durchaus schon weibliche Gäste im Studio begrüßen können. Wenn ich diese auch (leider) nur an einer Hand abzählen kann. Ich spiele auch sehr gern mit Frauen. Eben weil ich Frau bin, weiß ich natürlich welche Stellen des weiblichen Körpers besonders gut zum „ärgern“ geeignet sind. „wink“-Emoticon
Aber eine Session mit einer Frau ist auch ganz anders, so empfinde ich es zumindest. Ich gehe dann etwas behutsamer heran. Frauen sind viel emotionaler und brauchen daher ein Vielfaches mehr an Vertrauen zum aktiven Part.
Würden Sie sagen, dass prinzipiell mehr Männer oder auch Frauen zu Ihnen kommen? Gibt es einen bestimmten Typen, der gern mit sich spielen lässt? Es gibt ja viele Vorurteile hinsichtlich überschüssiger Herrenbesuche, z.B. in der beruflichen Position von Top Managern?
(Würden Sie ein Gegengewicht hin zu mehr Frauenbesuchen beglückwünschen?)
Prozentual ausgedrückt sind 99% meiner Gäste männlich.
Nicht nur Anzugträger kommen ins SM-Studio. Es zieht sich komplett durch: Vom Studenten, über den einfachen Angestellten, bis hin zum Anwalt sind alle Gesellschaftsschichten vertreten.
Ja, ich würde es sehr begrüßen, wenn eine Frau mehr als Gast den Weg ins Studio findet!
Generell zum Thema BDSM, sehen Sie SM eigentlich wie viele Nichtprofis der Szene als eine Art Spiel an?
Ich sehe SM in erster Linie, als etwas sehr erfüllendes, was mich und mein Leben und auch das Leben anderer bereichert. Wer es wie bezeichnen möchte, ist da jedem selbst überlassen.
Was sagen sie zu der Unterstellung professionelle Dominas würden sich zwar mit vielen Praktiken auskennen, jedoch fehle dem weitreichenden Know How oft das einfühlsame Händchen?
Ich kann mir gut vorstellen, dass es Damen geben wird, bei denen das so ist. Vor allem, wenn sich nach einiger Zeit eine gewisse Routine einschleicht.
Aber es kommt immer auf die Domina selbst an, das kann man auch nicht allgemein sagen.
Ich hoffe, ich habe meine „einfühlsamen Händchen“ behalten können. Natürlich sitzen einige Handgriffe, gerade bei Fixierungen oder bestimmten Techniken, einfach besser, weil man sie schon oft umgesetzt hat.
Dominas im Doppelpack werden im Moment gern gebucht. Kann man Sie für eine Session zu dritt begeistern? Wenn ja, gibt es eine zweite Domina der ersten Wahl?
Ja, solche „Doppelpack“-Sessions machen mir auch immer besonders Spaß! Man kann sich so wunderbar gegenseitig Ideen zuspielen und es bleibt immer spannend.
Ja, diese Dame gibt es: Eve Dynamite und ich sind diesbezüglich ein eingespieltes Team. Unser Doppelspecial „Feuer und Eis“ ist auch sehr beliebt.
Sind auch zwei Subs gleichzeitig im Studio eine Option?
Ich allein mit zwei Subs in einer Session ist eine Herausforderung, die ich so noch nie ausprobiert habe. Eine Session in Verbindung mit einer zweiten Dame, die mir ihren Sub vorführt, gab es aber schon.
Auch mehr als zwei?
Ja, auch so etwas gibt es bei uns. Das mache ich allerdings nicht allein.
Dann handelt es sich um ein Gemeinschaftsevent, bei dem mehrere Sklaven, als auch mehrere Dominas gemeinsam im Studio zum „Tag der Herrinnen“ erscheinen. Das ist immer ein Highlight für uns. Diese (geschlossene) Veranstaltung findet dann wirklich über den ganzen Tag statt. Die Ladies lassen sich z.B. bedienen, sich die Füße massieren oder können sich an dem einen oder anderem Sklaven „austoben“. Natürlich ist das Vorgespräch auch in diesem Falle ein Muss.
Zu den letzten Fragen: Können Sie sich an ein Erlebnis mit einem Kunden erinnern, das Ihnen besondere Freude bereitet hat und das Sie uns Preis geben möchten?
Oh ja, da gibt es so viele schöne Momente! Aber die alle zu nennen, würde wohl den Rahmen sprengen!
Und von Kunden, die Ihnen nun bereits ans Herz gewachsen sind oder die Sie ganz und gar vergöttern: Nehmen Sie gern Geschenke von treuen Sklaven an? Was ist die schönste Aufmerksamkeit, die man Ihnen in der Rolle als Sub bisher erbracht hat?
Nun gut, dann möchte ich doch noch ein paar Zeilen loswerden bzw. mich bedanken:
Er zählt wirklich zu den treusten und langjährigsten, meiner Gäste. Nicht nur ein gelehriger Sklave, sondern auch ein toller Gesprächspartner. Ist aufmerksam, denkt an meinen Geburtstag, beschenkt mich zu Weihnachten.... Natürlich nur mit Dingen, von denen er weiß, dass ich sie mag. Und er erstellte und betreut von Anfang an meine Homepage. Er erledigt schon alles, bevor ich es ihm sage, einen besseren Admin, kann ich mir gar nicht vorstellen!
Mein lieber Martin, ich danke dir sehr!
Sonst noch etwas, dass Sie die treue DD Lesegemeinschaft über sich als Destiny van Dawn wissen lassen möchten?
Ich möchte gerne aus professioneller Sicht den Lesern etwas mitgeben.
Allen, die Neugierig sind und mit dem Gedanken spielen in ein SM-Studio zu einer Domina zu gehen, um ihre Fantasien auszuleben:
Sucht dir deine Domina „des Vertrauens“ mit Bedacht. Ich weiß wie schillernd und verlockend Bilder und Texte sein können. Leider entsprechen sie nicht immer der Realität. Schau genau hin, frag lieber einmal mehr nach. Und dir etwas komisch vor kommt, du dich nicht wohl fühlst, oder einfach „die Chemie nicht stimmt“, dann geh lieber, bevor die Session beginnt. Niemand kann dich zwingen, etwas über dich ergehen zu lassen, was du nicht wirklich willst!
Ich habe leider schon so einige gefallene Gäste kennengelernt, deren erste Session so unglücklich verlief, dass sie einige Jahre nichts mehr, nicht einmal privat, mit SM zu tun haben wollten. Und das ist meiner Meinung nicht Sinn und Zweck der Sache.
Und auch beim privaten Spielen: Geht nur soweit, wie ihr es euch selbst zutraut.
In dem Sinne bleibt neugierig und haut rein!
Lady Destiny van Dawn